Resümee
                
                
Wie 
                  man sieht bietet das 14. Jahrhundert damit Militärhistorikern 
                  einen enormes Betätigungsfeld. Leider sind aus dieser Zeit 
                  bei weitem nicht noch so viele Rüstungs- und Waffenteile 
                  vorhanden, wie man annehmen könnte. Das meiste erfuhr man 
                  aus Büchern, aus Beschreibungen, Bildern und Skulpturen 
                  aus jener Zeit. Autoren und Bildhauer verfälschen, stellen 
                  oft nur positives oder nur für sie interessantes dar. Damit 
                  kann man natürlich nicht alle Aspekte der Ausrüstung 
                  nachvollziehen. Viel des heutigen Wissens ist reine Annahme, 
                  zusammengetragen aus Indizienbeweisen. Mit seinen Unmengen an 
                  neuen Waffen und verschiedensten Rüstungen, die teilweise 
                  sogar groteske Formen annahmen, verwirrt einen diese Epoche 
                  nur noch mehr. War z.B. ein Helmtyp in Deutschland um 1360 in 
                  Gebrauch, so konnte dieser jedoch bereits 30 Jahre zuvor bereits 
                  in Italien getragen worden sein und wurde noch 40 Jahre später 
                  in England verwendet.
                Was bedeutet dies nun für uns Mittelalterakteure? 
                  Man sollte genau auf die Zeit und den Ort achten, in der man 
                  sich darstellen möchte. Das 14. Jahrhundert bietet zahlreiche 
                  verschiedenste Gewandungsmöglichkeiten und die verschiedensten 
                  Militäreinheiten zum darstellen: Deutsches Reich in den 
                  Auseinandersetzungen um die Krone unter Ludwig dem Bayern, der 
                  100 jährige Krieg 
zwischen 
                  England und Frankreich und zum Jahrhundertwechsel die beginnenden 
                  Hussitenkriege in Böhmen. Der Umfang an Ausrüstung 
                  und Waffen ist derart vielgestaltig, daß für jeden 
                  Geschmack etwas dabei sein sollte.
                 Und was das große "A" betrifft: 
                  so sollte jemand schon sehr umfangreiches Wissen über das 
                  14. Jahrhundert besitzen (da sicher nur die allerwenigsten haben 
                  werden) um an anderen Kritik üben zu können. Keinesfalls 
                  kann man das Wissen des 12. und 13. Jahrhunderts so einfach 
                  auf das 14. Jahrhundert übertragen. Das 14. Jahrhundert 
                  ist voll an Änderungen, Neuerungen, aber auch an alt hergebrachten, 
                  so daß sich so viele Möglichkeiten bieten, die niemand 
                  überblicken kann.
                So bietet das 14. Jahrhundert eines der umfangreichsten 
                  und vielgestaltigsten Möglichkeiten für Mittelalter 
                  Akteure ein Betätigungsfeld zu finden, stellt aber sicherlich 
                  auch eine hohe Anforderung an die jeweilige Recherche.
                - Andy